Kinder- und Jugendeinrichtungen

Täter*innen suchen sich gezielt Arbeitsfelder, in denen Sie Zugang zu möglichen Opfern haben und bauen sexuelle Ausbeutung systematisch auf.

Prävention muss ebenfalls strategisch aufgebaut und in der alltäglichen Qualitätssicherung verankert sein.

Wichtig ist ein transparentes Risikomanagement, ein niederschwelliges Beschwerdemanagement und ein professionelles Krisenmanagement.  Für passgenaue Schutzkonzepte empfiehlt Limita den Kinder- und Jugendeinrichtungen verschiedene praxisnahe Bausteine zum Schutz vor sexueller Ausbeutung. Wirken diese Bausteine zusammen, so sorgen sie dafür, dass

  • sexuelle Gewalt erschwert wird.
  • sexuelle Gewalt frühzeitig gestoppt und aufgedeckt wird.

Die Etablierung der Schutzkonzepte ist nur möglich, wenn die Leitungspersonen der sexuellen Ausbeutung den nötigen Stellenwert einräumen, das Thema als ihre Aufgabe verstehen und sich auf einen Prozess in den Teams einlassen. Prävention ist Leitungsaufgabe und Haltungsarbeit in den Teams zugleich!

Workshops

Schutzkonzepte

Angebotsflyer Bildung und Beratung

Schulen

Kein Kind kann sich alleine schützen! Deshalb ist Prävention über den Unterricht hinaus auf Teamebene der pädagogischen Fachpersonen wichtig.

Wirksame Prävention setzt auf allen Ebenen an:

  • auf der Ebene der pädagogischen Fachpersonen im Umgang mit Risikosituationen, vagen Vermutungen oder begründetem Verdacht
  • auf der Ebene der Schulleitungen bei der Auswahl und Führung der pädagogischen Fachpersonen, bei arbeitsrechtlichen Handlungsmöglichkeiten sowie beim Aufbau des Krisenmanagements für den Ernstfall
  • auf der Ebene der Schüler*innen zur Wahrnehmung und Abwehr von Grenzverletzungen
  • auf der Ebene der Erziehungsberechtigten zur Sensibilisierung und achtsamen Begleitung der Kinder und Jugendlichen

Behindertenbereich

Menschen mit Behinderungen haben – wie alle Menschen – sowohl das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität, wie auch das Recht auf Schutz ihrer sexuellen Integrität bzw. vor sexualisierter Gewalt.

Wie kann sowohl dem Schutz- wie auch dem Experimentierraum Rechnung getragen werden? Beide Anliegen verdienen besonderes Augenmerk!

Auch Betreuungspersonen sind in der Beziehungsarbeit täglich gefordert, sowohl professionelle Nähe zu gestalten, wie auch professionelle Distanz zu wahren. Auch diese herausfordernde Balance braucht viel Transparenz, Rollenklarheit, Reflexion, Besprechbarkeit und Qualitätsstandards in einem Team.

Die Etablierung der Schutzkonzepte ist nur möglich, wenn die Leitungspersonen in den Einrichtungen der sexuellen Ausbeutung den nötigen Stellenwert einräumen und sich auf einen Prozess einlassen. Prävention ist Leitungsaufgabe und Haltungsarbeit in den Teams zugleich!

Workshops

Schutzkonzepte

Angebotsflyer Bildung und Beratung

Das herausfordernde Spannungsfeld von Schutz- und Experimentierraum thematisiert Limita im Sachcomic «Alles Liebe?». Dieser richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene mit (leichten) kognitiven Behinderungen. Ergänzt wird er durch ein Manual mit weiterführenden Tipps und Links für Bezugspersonen.

Interaktive Präventionsausstellung INA

Die für jugendliche und erwachsene Menschen mit kognitiven Behinderungen angepasste Ausstellung «Mein Körper gehört mir!» kann seit dem Jahr 2022 von Institutionen mit dazugehörigem Rahmenprogramm bei der Fachstelle Limita gebucht werden.

Informationsbroschüre INA

Artikel zum Parcours in der Fachzeitschrift Curaviva 05/2021

Familienergänzende Betreuung

Gerade Kinder aus gewaltbelasteten Familien profitieren in der KITA von verlässlichen und achtsamen Bezugspersonen – und gewinnen dadurch viel Resilienz.

Damit familienergänzende Betreuung für die Kleinsten zum möglichst sicheren Ort wird, braucht es Schutzkonzepte, die in den Teams und im Alltag lebendig gehalten werden.

 

Limita moderiert Auseinandersetzungen z.B. zur situationsangemessenen und kindgerechten Balance von Nähe und Distanz oder zum Umgang bei Verdacht auf sexuelle Ausbeutung. Wenn Teams am gleichen Strick ziehen und ihre Möglichkeiten ausschöpfen, kann der Schutz gelingen!

Workshops

Schutzkonzepte

Limita hat mit Kibesuisse an untenstehenden Konzepten gearbeitet, welche jedoch in einem gemeinsamen Prozess von Teams angepasst werden müssen, damit sie der Haltung vor Ort entsprechen.

Verhaltenskodex für Tagesfamilien
(Verband Kinderbetreuung Schweiz, kibe suisse)

Interventionsleitfaden für KITAS
(Verband Kindertagesstätten der Schweiz, KiTaS)

Kirchen

Die Kirche und ihre Mitarbeitenden übernehmen in der Seelsorge, Diakonie und Jugendarbeit wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Die für den Alltag der Kirchgemeinde notwendige Beziehungsarbeit zu Kindern, Jugendlichen und Menschen in Not bedeutet immer auch Macht gegenüber diesen Menschen und stellt letztendlich ein Risikofeld für sexuelle Ausbeutung dar.

Besonders risikoreich ist ein überhöhtes Priester- oder Pastor*innenbild, das Unantastbarkeit und Unfehlbarkeit suggeriert. Je grösser das Machtgefälle ist, desto grösser ist auch das Risiko für Machtmissbrauch. Sexuelle Ausbeutung ist zudem oft verknüpft mit geistlicher beziehungsweise spiritueller Manipulation. Da sexuelle Ausbeutung jede Kirche treffen kann, ist die Machtreflexion und die Ermächtigung der Gemeindemitglieder in der Prävention zentral. 

Limita unterstützt kirchliche Trägerschaften mit Schulungen und in der Erarbeitung ihrer Schutzkonzepte und strukturellen Massnahmen. Die ehrliche Auseinandersetzung und der offene Dialog zu konkreten Risikosituationen im kirchlichen Alltag stehen dabei im Vordergrund.

Die ethische Grundhaltung eines achtsamen Miteinanders schafft einen guten Boden für die Prävention, muss jedoch im Alltag immer wieder konkretisiert werden.

Workshops

Schutzkonzepte

Angebotsflyer Bildung und Beratung

Fachbeitrag Machtstrukturen und Machtmissbrauch

 

Sport

Die Strategien der Täter*innen sind geplant und systematisch aufgebaut. Ebenso strategisch muss die Prävention sein. Zugleich bedingt die Arbeit mit Trainer*innen – meist freiwillig Tätige- niederschwellige Instrumente der Prävention. Ein Widerspruch? Eine Knacknuss!

Seit Juli 2017 ist ein Netzwerk im organisierten Freizeitbereich, insbesondere dem Sportbereich, tätig. Limita (D-CH), Espas (F-CH), Swiss Olympic und das Baspo (Bundesamt für Sport), koordiniert durch Kinderschutz Schweiz, sind  im regelmässigen fachlichen Austausch und bekennen sich zu gemeinsamen Leitlinien der Prävention für den Freizeitbereich.

Leitlinien deutsch

Leitlinien französisch

Leitlinien italienisch

Limita unterstützt Schlüsselpersonen, Trainer*innen, Instruktor*innen und Athlet*innen aus Verbänden und Vereinen mit Workshops, Qualitätszirkel, Präventionsberatung und der kompakten und praxisnahen Bedarfsanalyse «Check it!», welche die bisherigen präventiven Massnahmen einordnet und im Dialog mit Schlüsselpersonen zeitnah Lücken und Potentiale benennt – um laufend am Puls der aktuellen Prävention zu bleiben.

Check it!

Workshops

Qualitätszirkel

Angebotsflyer Bildung und Beratung

 

Soziokultur

Soziokulturelle Animation ist Beziehungsarbeit mit dem Anspruch der Partizipation – und diese bedingt Nähe. Glaubwürdige Bezugspersonen in der vielfältigen und meist niederschwelligen Soziokultur können dabei gar nicht anders, als den Kindern und Jugendlichen als «ganze» Menschen mit ihren eigenen Gedanken, ehrlichen Emotio­nen und einer authentischen Körperlichkeit zu begegnen. Nur so können Kinder und Jugendliche echte Teilhabe in der Beziehungsarbeit erleben. Viele zwischenmenschliche Prozesse in der soziokulturellen Animation  können sich auch im professionellen Kontext nicht allein auf eine distanzierte Berufsrolle reduzieren. Ein grosser Teil der Kinder- und Jugendarbeit wird zudem durch engagierte Freiwilligenarbeit gestemmt (z.B. Jugendverbandsarbeit, Lagerangebote, Ferienpässe).

Ein Oszillieren zwischen Nähe und Distanz bedeutet vielmehr, zwischen unmittelbarer Teil­habe und distanzierter Reflexion abzuwechseln. 

Nähe und Distanz – sowohl als auch statt entweder oder

Ent­scheidend ist, dass sich die soziokulturelle Animator*in jederzeit darüber im Klaren ist, dass es sich

  1. nicht um eine private Beziehung handelt und sie ihr Handeln dem beruflichen Arbeitsauf­trag bzw. der Auftrag der Freiwilligenarbeit unterstellt und
  2. dass es sich nicht um eine symmetrische Beziehung handelt bzw. sie in der mächtigeren Posi­tion ist.

Professionalität und Achtsamkeit erheben den Anspruch, das Wechselverhältnis von Nähe und Distanz systematisch reflektieren zu können. Was simpel tönt ist alles andere als einfach.

Diese und andere Knacknüsse können mittels folgender Angebote mit Limita thematisiert werden.

Check it!

Workshops

Qualitätszirkel

Schutzkonzepte

Angebotsflyer Bildung und Beratung

Nähe und Distanz – sowohl als auch statt entweder oder

 

 

 

Erziehungsberechtigte

Eine respektvolle, grenzachtende und bejahende Erziehung pflegen: Das stärkt Kinder. Es ist ebenfalls wichtig, mit Kindern und Jugendlichen altersgerecht über Grenzverletzungen, sexuelle Gewalt und ihre Rechte auf Selbstbestimmung zu reden.

Als Erziehungsberechtigte eine klare und achtsame Haltung im Alltag zum Schutz der Kinder vorzuleben und für die Grenzen und Rechte der Kinder beherzt einzustehen – das schützt Kinder. Kein Kind kann sich alleine schützen.

Erziehungsberechtigte können zudem in der Krippe, in der Schule oder im Freizeitverein nachfragen, was für den Schutz ihrer Kinder vor sexueller Gewalt unternommen wird. Gibt es ein Schutzkonzept?

An Informationsabenden informiert Limita Erziehungsberechtigte über sexuelle Ausbeutung und Prävention.

Ergänzend zu den Informationsabenden bietet Limitas Flyer «Wann ist nah zu nah?»  Anregungen, wie die persönliche Haltung zu Nähe und Distanz im Erziehungsalltag reflektiert werden kann, um Kinder vor sexueller Ausbeutung zu schützen.

«Wann ist nah zu nah?» – Anregungen für Eltern und Erziehungsberechtigte

Es gibt eine Reihe von Botschaften, die sich gut in den Erziehungsalltag integrieren lassen und die helfen können, Kinder allgemein zu stärken und besser vor sexueller Ausbeutung zu schützen. Die 7 Punkte zur Prävention sexueller Ausbeutung beinhalten alles Themen, welche Eltern und Bezugspersonen von Kindern gut in ihren Erziehungsalltag einfliessen lassen können.

7 Punkte Prävention

Limitas bisheriger Flyer für Eltern und Erziehungsberechtigte ist weiterhin in neun Sprachen als Download erhältlich:

Elternflyer deutsch

Elternflyer französisch – Information aux parents

Elternflyer italienisch – Informazioni utili per genitori

Elternflyer englisch – Information for parents

Elternflyer albanisch – Informata për prindërit

Elternflyer portugiesisch – Informações para pais

Elternflyer spanisch – Informaciones para madres y padres

Elternflyer türkisch – Anababalar için bilgiler

Elternflyer serb/kroat/bosn – Informacije za roditelje

Referenzen

 

Andere Kantone (Auswahl)

Evangelisch-reformierte Kirche Basel Stadt
Gemeinde Oberwil, BL
HPV Rorschach
Internat Immensee
Katholische Kirchgemeinde Baar
Katholische Kirchgemeinde Luzern
Stiftung Brändi, Luzern 
Verband Voja, Bern
Z.E.N Biel
Zentrum Mittengraben, Interlaken
ZKSK Solothurn

Bisherige Lehraufträge (Auswahl)

MMI, Marie Meierhofer Institut für das Kind, Zürich
FHS St. Gallen, Fachbereich Ausbildung Soziale Arbeit
HFH Zürich, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik
ZHAW, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Agogis Zürich, Höhere Fachschule für Soziales
PHZH, Pädagogische Hochschule Zürich
Institut für Sonderpädagogik, Universität Zürich
FHNW, Fachhochschule Nordwestschweiz für Soziale Arbeit
FHNW, CAS Sexualität und Behinderung
BFF Bern, Berufs-, Fach- und Fortbildungsschule

Weitere Kundinnen

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